Im Portrait: Ioannis Tsikrikas

Vom Bufdi zum Azubi –
über den ungewöhnlichen Weg von Ioannis Tsikrikas
In wenigen Monaten wird es im Hause des Sozialen Ring Rhein-Ruhr einen Mitarbeiter geben, der dann wohl alle Bereiche des Verbunds bestens kennt. Die Rede ist von Ioannis Tsikriakas. Der 20-Jährige absolviert seit dem 1. Juli 2025 eine Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheitswesen – und das, nachdem er bereits zuvor durch den Bundesfreiwilligendienst u.a. auch das »Haus Marienburg« kennenlernte. Über seinen ungewöhnlichen, aber vorbildhaften Weg haben wir im Rahmen unseres »meetwoch«-Porträts mit dem gebürtigen Essener persönlich gesprochen.
Manchmal sind es Momente im Leben, die eine schon geplante Zukunft binnen Sekunden zerplatzen lassen. Auch bei Ioannis Tsikrikas gab es diesen Einschnitt. Seit Kindesbeinen spielt er gerne und erfolgreich Fußball. In einem Spiel für das Team des FC Saloniki Essen kam es nicht nur zu einer schweren und schmerzhaften Verletzung, durch den erlittenen Kreuzbandriss war auch seine Planung („Ich wollte gerne zur Landespolizei“) hinfällig. Nach der Reha entschloss er sich als Bufdi (Bundesfreiwilligendienst, die Red.) beim Sozialen Ring Rhein-Ruhr anzufangen und erste Schritte im Arbeitsleben zu gehen. „Ich wurde im Bereich der Verwaltung und des Empfangs eingesetzt“, erinnert sich der Pasta-Liebhaber an seine ersten Schritte. Was dann für ihn folgte hat ihn nachhaltig beeindruckt.
Mit dem Song »Vex Oh« und seinem persönlichen Glücksbringer
durch die Gegend cruisen.
„Herr Ringelings persönlich hat das Gespräch mit mir gesucht und mir eine Ausbildungsstelle angeboten. Auf dem Schirm hatte ich das zunächst nicht. Nachdem ich mich mit allen Inhalten befasst habe, habe ich zugesagt.“ Dabei sind viele Erfahrungen eingeflossen, die er in den Monaten zuvor gesammelt hatte. „Es hat mir selbst sehr gutgetan, dass man mir vom ersten Tag an sehr viel Vertrauen entgegengebracht hat. Man durfte vieles selbst machen, durfte Entscheidungen treffen. Natürlich alles im Rahmen der Bufdi-Tätigkeit. Auch haben mir die externen Seminare mit anderen Teilnehmern von anderen Betrieben viel Freude bereitet“, berichtet der 20-Jährige.

Privat ist er gerne mit seiner Freundin sowie mit engen Freunden unterwegs. Oft besuchen sie Rooftop-Bars in der Umgebung oder cruisen durch die Gegend. Immer mit auf der Playlist und im Auto dabei: Der Song »Vex Oh« von Kaytranda sowie sein persönlicher Glücksbringer (Freundin). Beim Anhören des Songs fühlt man sofort die Beats und die Bässe und stellt sich vor, wie der Abiturient in seinem VW Polo mit Sonnenbrille und bei offenem Fenster auf endlosen Straßen unterwegs ist. Auch er hat uns einen Spleen verraten: „Ich weiß nicht warum, aber vor Fahrantritt muss ich immer meine Schuhe wechseln“, lacht der sympathische angehende Kaufmann im Gesundheitswesen.

Das südländische Temperament kann und möchte er dabei gar nicht verhehlen. Seine Eltern stammen aus der Region Thessaloniki (Nord-Griechenland, die Red.), auf beide ist er sehr stolz („Mein Papa inspiriert mich sehr“) und ihnen sehr dankbar. Seit 2017 tanzt Ioannis Tsikrikas auch in einer griechischen Tanzgruppe. Zuletzt sind sie sogar beim Sommerfest 2025 am Haus Marienburg aufgetreten und haben mit der stimmungsvollen Einlage für Begeisterung gesorgt. „Wir tanzen historische Tänze und halten so die Tradition aufrecht und lebendig.“ Das wiederum wird seine - bestimmt nicht minder stolzen - Eltern ebenso sehr freuen.

