Im Portrait: Vidya Vasudevan

und Surya Manparampil Sugathan

Kompetente und lebenslustige Power aus Indien


Manchmal muss man eben neue und ungewöhnliche Wege gehen, um zum Ziel zu gelangen. Was nicht für jeden gilt, mag für Vidya Vasudevan und Surya Manparampil Sugathan aber die Welt bedeuten. Beide stammen gebürtig aus Indien, fühlen sich mittlerweile in Oberhausen jedoch rundum wohl. Beide arbeiten im »Haus Marienburg«, allerdings nicht gemeinsam, sondern auf unterschiedlichen Stationen. Während Vidya Vasudevan im »Wohnbereich Sonnenschein« aktiv ist, ist Surya Manparampil Sugathan im »Wohnbereich Meeresblick« anzutreffen. Wir freuen uns sehr, dass sich beide den Fragen unserer Redaktion stellten, denn schließlich sind ihre beiden Werdegänge durchaus bemerkenswert.


Auch wenn beide Frauen im Verbund des Sozialen Ring Rhein-Ruhr arbeiten, sind beide ihrer Heimat an jedem Tag weiterhin sehr nahe. Ob »Bollywood-Filme« oder indisches Essen, vieles aus ihrem Geburtsland begleitet sie natürlich auch in ihrem neuen deutschen Alltag. „Ich bin im Februar 2023 nach Deutschland gekommen. Die Tätigkeit auf der Station Meeresblick ist meine erste berufliche Erfahrung in einem Pflegeheim“, berichtet Surya Manparampil Sugathan. Verhehlen möchte die 35-Jährige etwaige Startschwierigkeiten nicht. „Die neue Arbeitsatmosphäre, eine neue Sprache, alles das war doch sehr schwer für mich“, blickt sie zurück.

Doch sie hat es geschafft: „Dank der Hilfe des Teams und der Leitung des Hauses konnte ich alles doch schnell lernen.“ Vielleicht halfen sich beide Frauen auch gegenseitig, denn zeitgleich mit ihr begann auch Vidya Vasudevan im »Haus Marienburg« ihr neues Berufsleben.  „Zurzeit bin ich als Pflegefachkraft tätig, die ersten sechs Monate zuvor als Pflegehelferin. Während dieser Zeit habe ich, wie Surya, den Anerkennungskurs absolviert und die Kenntnisprüfung bestanden. Damals wie heute freue ich mich sehr über die große Unterstützung der Verwaltung, der PDLer und der Haus-Leitung. Vielen Dank dafür!“ Auch für sie waren die ersten Schritte in einem fremden Land mit vielen Zweifeln, Ängsten und Schwierigkeiten verbunden. Doch: „Es gibt an jedem neuen Tag viel zu lernen. Aber das Schöne ist, dass immer eine »helfende Hand« da ist. Es vermittelt uns ein Gefühl von Sicherheit.“

Über Social-Media und Messenger-Dienste halten beide Pflegefachkräfte Kontakt zu der Familie, zu Freunden und Bekannten in Indien. „Meine Familie und Freunde sind meine Stärken“, sagt Frau Sugathan. „Ich fühle mich entspannt, wenn ich mich mit meinen Freunden unterhalten kann, Zeit mit ihnen verbringe oder wir gemeinsam einen Film anschauen.


Das sind dann für mich die glücklichsten Momente im Leben.“ Und wenn es dann doch mal schwere Zeiten gibt, dann gibt es immer noch ihren Power-Song »You´re my strength when I´m weak«, der ihr dabei hilft, wieder positiv nach vorne zu schauen. Als wären sie Schwestern hat auch Vidya Vasudevan einen sehr starken und intensiven Bezug zur eigenen Familie. „Gemeinsam Zeit verbringen, aber Reisen mit Freunden machen mich glücklich“, berichtet die nur 1,46m große Frau. Doch mal „die Seele baumeln lassen“ geht bei ihr auch anders: „Wenn ich durch die Natur gehe oder am Ufer eines Flusses sitze, dann fühle ich mich entspannt.“ 

Beide Frauen strahlen Lebenslust aus, dennoch tun sie sich beide gut. „Meine größte Schwäche ist, dass ich immer ängstlich bin, wenn ich alleine reise“, erklärt Vidya Vasudevan. Darüber hinaus hat sie für ihren weiteren Werdegang, ob persönlich oder beruflich, einen Wunsch: „Ich bin vom Typ her ein eher geradliniger Mensch. Ich mag keine Gerüchte. Ich fühle mich besser, wenn jemand direkt zu mir sagt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Dann kann ich an mir arbeiten und es abstellen.“ Das Offenheit und der Glaube an das Gute im Menschen nicht immer der richtige Weg ist, musste auch Surya Manparampil Sugathan bereits erfahren. Sie selbst beschreibt sich als sehr empfindlich und dass sie jedem Menschen zu schnell vertraue, ohne zuvor nachgedacht zu haben. Ob beiden Frauen schon ein gutes indisches Restaurant im Ruhrgebiet gefunden haben, ist dem Chronisten nicht überliefert worden. Im Zweifelsfall kochen beide eh lieber gerne selbst. Natürlich stehen dann Gerichte aus der Heimat, wie zum Beispiel »Hähnchen mit Reis« auf dem Speiseplan. Ob der eine oder andere Rezept-Tipp auch in der Küche des Sozialen Ring Rhein-Ruhr landen wird, werden wir in einem der kommenden Porträts bei Frau Reichow einmal nachfragen.