Virtuelle Reisen - mit VR-Brille
Senioren im »Haus am Buschkämpen« gehen auf virtuelle Reisen – positiver Effekt auf Kognition

In eine neue Welt eintauchen, positive Erinnerungen und Emotionen wecken und einfach mal den Moment erleben. Was auf den ersten Blick doch etwas befremdlich, wenn nicht sogar ungewöhnlich klingt, ist im »Haus am Buschkämpen« möglich. „Wir versuchen, den Alltag unserer Bewohner so flexibel wie nur möglich zu gestalten. Auch möchten wir gerne neue Impulse setzen und greifen hierbei auch auf neue Methoden und Techniken zurück“, berichtet Nadya Ayyaou, Leiterin der Hospizarbeit und des Sozialen Dienstes im »Haus am Buschkämpen«. Durch die Anwendung eines neuen Konzeptes soll Menschen mit einem demenziellen Abbau eine bessere Begleitung, Betreuung und neue Eindrücke ermöglicht werden. Hierfür sind VR-Brillen im Einsatz, diese eröffnen Senioren und Seniorinnen eine neue Welt der Möglichkeiten.
„Ziel ist es, positive Erinnerungen und Emotionen zu wecken. Mit einer VR-Brille können zum Beispiel persönliche Reisen in ferne Länder und die dortige Kultur erlebbar gemacht werden“, berichtet Nadya Ayyaou. Und sie wird bei ihren Ausführungen noch etwas genauer: „Mit dieser eindrucksvollen Technik lassen sich nicht nur neue und ferne Länder erkunden, auch ist es möglich, virtuell an Orte zu reisen, die einer Person im Leben einmal wichtig waren. Viele möchten auch die Orte ihrer Kindheit oder Jugend wiedersehen oder an beliebte Urlaubsorte reisen.“
Menschen mit einer Demenz profitieren sehr von dieser Form der Erinnerungsreise. Doch auch Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität können dieses Angebot wahrnehmen. Die Leiterin des Sozialen Dienstes bringt es auf den Punkt: „Die VR-Brille wird für unsere Arbeit zu einem bedeutenden Werkzeug. Dabei ist sie mehr als Unterhaltung: Sie fördert Wohlbefinden, Gemeinschaft und geistige Aktivität.“
Doch was ist überhaupt eine VR-Brille? Kurz: VR steht für „Virtual Reality“, also für eine computergenerierte, virtuelle Realität. Über eine Brille werden unterschiedliche Bilder für jedes Auge erzeugt. Das Gehirn kombiniert diese dreidimensionalen Bilder und lässt den Betrachter in eine eigene Umgebung eintauchen.
Einmal im Monat wird es dann in der Einrichtung in Oberhauen-Buschkämpen richtig aufregend und spannend. Dann übernimmt Matthias Becker. Dem als Betreuungskraft im Sozialen Dienst tätigen Mitarbeiter können die Bewohner ihre „Wunschorte“ nennen, die Technik führt jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer dann für etwa 20 Minuten in eine neue Welt oder an altbekannte Orte. „Das Besondere ist, dass im Anschluss ein kommunikativer Austausch zwischen den Bewohnern und der Betreuungskraft stattfindet. Es wird über Erlebnisse, Erinnerungen gesprochen, aber auch Emotionen werden freigesetzt. Man merkt förmlich, wie die Aktivität jeder einzelnen Person gezielt gefördert wird“, bringt es Nadya Ayyaou auf den Punkt. Die Einrichtungsleiterin will auch weiterhin gerne auf neue Methoden und Techniken setzen.







